„Ich habe dich geliebt“ – Papst Leo XIV. fordert eine Kirche der Armen

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Mit seinem ersten apostolischen Schreiben Dilexi te („Ich habe dir meine Liebe zugewandt“) setzt Papst Leo XIV. ein kraftvolles Zeichen. Er führt das Werk seines Vorgängers Franziskus fort und mahnt: Die Kirche muss sich kompromisslos auf die Seite der Armen stellen. Leo kritisiert scharf die „Diktatur einer Wirtschaft, die tötet“ und prangert eine Gesellschaft an, die im Wohlstand lebt, während Millionen unter menschenunwürdigen Bedingungen überleben. Seine Erinnerung an Alan Kurdi, das dreijährige syrische Kind, das 2015 an einem Mittelmeerstrand ertrank, ist dabei besonders bewegend – ein Symbol für unsere Gleichgültigkeit. Armut hat viele Gesichter.

Der Papst weitet den Blick: „Wir sollten von den vielen Gesichtern der Armen sprechen“.
Es gibt nicht nur materielle Armut, sondern auch soziale Ausgrenzung, Einsamkeit, den Verlust von Würde und Freiheit. Damit stellt er auch uns, einer eher wirtschaftlich privilegierten Gemeinde, die Frage: Wo übersehen wir Armut in unserer unmittelbaren Umgebung?

Von der Theorie zur Praxis
„Keine Geste der Zuneigung, auch nicht die kleinste, wird vergessen werden“, schreibt Leo. Es geht nicht um Perfektion, sondern um Haltung: sehen statt wegschauen, hören statt ignorieren, begegnen statt beurteilen. Der Papst erinnert an Franziskus von Assisi:
Als dieser den Aussätzigen umarmte, wurde sein eigenes Leben verändert.
„Der Kontakt mit denen, die keine Macht und kein Ansehen haben, ist eine grundlegende Form der Begegnung mit dem Herrn der Geschichte“.

Ich versuche, diesen Traum auch online weiterzuerzählen – in kurzen Gedanken und Videos über Glauben, Fragen und das, was uns im Alltag begegnet.
Vielleicht treffen wir uns dort wieder. (Instagram: arthur_kolker / TikTok: @arthurkolker)
Arthur