Weihnachten weltweit

Weihnachtskulturen sind weltweit sehr vielfältig und unterscheiden sich in vielen Aspekten von den Bräuchen, die man in Österreich kennt. Während in Österreich das Christkind, Weihnachtsmärkte und der Nikolaus eine zentrale Rolle spielen, gibt es in anderen Ländern oft ganz andere Traditionen. Hier ist ein Überblick über einige außergewöhnliche und faszinierende Weihnachtskulturen, die sich von der österreichischen unterscheiden.

Weihnachten in Japan: Ein Fest der Romantik und des KFC

In Japan hat Weihnachten keinen religiösen Hintergrund, sondern wird hauptsächlich als kommerzielles und romantisches Fest gefeiert. Anstatt mit der Familie zu feiern, gehen viele Paare am 24. Dezember zu einem festlichen Abendessen aus, ähnlich wie beim Valentinstag. Ein weiteres Kuriosum: Ein traditionelles japanisches Weihnachtsessen besteht aus KFC-Hähnchen! Diese ungewöhnliche Tradition begann in den 1970er Jahren durch eine Werbekampagne von Kentucky Fried Chicken. Seitdem bestellen Millionen von Japanern an Heiligabend vor allem Chicken Buckets.

Weihnachten in Island: Die 13 Weihnachtskerle

In Island gibt es nicht nur einen Weihnachtsmann, sondern gleich 13! Diese sogenannten „Jólasveinar“ (Weihnachtskerle) kommen in den 13 Tagen vor Weihnachten zu den Kindern. Jeden Tag legt ein anderer der Jólasveinar den braven Kindern ein kleines Geschenk in die Schuhe, die sie in ihr Fenster gestellt haben. Unartige Kinder bekommen hingegen eine Kartoffel. Die Weihnachtskerle sind ursprünglich Teil isländischer Folklore und hatten einst eher gruselige Charakterzüge, bevor sie im 20. Jahrhundert freundlicher wurden.

Weihnachten in Mexiko: Las Posadas und die Piñata

In Mexiko beginnen die Weihnachtsfeiern bereits am 16. Dezember mit den sogenannten „Las Posadas“. Diese neuntägigen Feierlichkeiten erinnern an die Herbergssuche von Maria und Josef. Jeden Abend findet eine Prozession statt, bei der Menschen von Haus zu Haus ziehen und Lieder singen, bis ihnen schließlich Einlass gewährt wird. Eine weitere beliebte Tradition ist das Zerschlagen einer Piñata – einer bunt geschmückten Figur, die mit Süßigkeiten gefüllt ist. Diese Rituale vermitteln ein starkes Gemeinschaftsgefühl und werden von der ganzen Familie und den Nachbarn gefeiert.

Weihnachten in Norwegen: Besen verstecken

Eine alte Tradition in Norwegen besagt, dass böse Geister und Hexen in der Weihnachtsnacht aktiv sind. Um zu verhindern, dass Hexen einen Besen stehlen und darauf durch die Nacht fliegen, verstecken die Norweger an Heiligabend ihre Besen. Auch wenn dieser Brauch heute nicht mehr weit verbreitet ist, wird er in ländlichen Gegenden immer noch gepflegt und sorgt für eine mystische Atmosphäre während der Feiertage.

Weihnachten in Venezuela: Rollschuhfahren zur Kirche

Eine der farbenfrohesten und vielleicht ungewöhnlichsten Weihnachtstraditionen findet man in Caracas, der Hauptstadt Venezuelas. Dort ist es Brauch, an Heiligmorgen zur Frühmesse (Misa de Aguinaldo) zu gehen – allerdings auf Rollschuhen! Die Straßen werden sogar gesperrt, damit die Menschen sicher zur Kirche fahren können. Diese Tradition verleiht dem Fest eine sportliche und gleichzeitig fröhliche Note und macht Weihnachten zu einem dynamischen Event.


Weihnachten wird weltweit auf sehr unterschiedliche Weise gefeiert, und jede Kultur bringt ihre eigenen spannenden Bräuche und Rituale ein. Diese Vielfalt zeigt, wie universell das Bedürfnis ist, Freude und Gemeinschaft zu erleben – auf ganz individuelle Art und Weise.

Ausgedacht, geschrieben und gestaltet von Magdalena aus einer Ministranten-Gruppe.