Mini-Aufnahme am Christkönigssonntag (23.11.2025), Clara Winkler

In der Pfarrgemeinde Gersthof werden seit vielen Jahren am Christkönigssonntag neue Ministranten in die Mini-Gemeinschaft aufgenommen. Am 23.11.2025 hat Clara Winkler, eine Mini-Gruppenleiterin, nach den Lesungen aus der Bibel dazu gesprochen:

Liebe Gemeinde und besonders Liebe Mini Dinos, lieber Hagop, liebe Sahra und liebe Valentina.

Wir haben schon gehört es gibt heute zwei Feste, die gefeiert werden: Christkönig und die Miniaufnahme. Eure Miniaufnahme meine lieben Mini Dinos. Noch sitzt ihr mir gegenüber, auf der Seite des Volkes. Aber in ein paar Minuten werdet ihr feierlich eure Minigewänder überreicht bekommen und dann dürft ihr zu all den anderen Minis in den Altarraum kommen. Wir alle sind heute da, um mit euch gemeinsam zu feiern.

Ich kann mich noch erinnern, vor genau 10 Jahren saß ich da wo ihr gerade sitzt und wurde zu den Minis aufgenommen. In diesen 10 Jahren ist viel passiert, viel hat sich verändert aber die Minis sind ein Teil meines Lebens geblieben und es freut mich sehr, dass sie das auch weiterhin sein werden und besonders, dass ihr alle jetzt auch Teil davon seid.

Auch das Christkönigsfest hat heuer ein Jubiläum. Denn Christkönig ist ein recht neues Fest, zumindest verglichen mit anderen kirchlichen Festen. Es existiert erst seit 100 Jahren.

Als Papst Pius XI. 1925 das Christkönigsfest einführte, befand sich die Welt im politischen Umbruch: der Erste Weltkrieg und seine Folgen waren immer noch präsent und überall in Europa hatten jahrhundertealte Monarchien ihre Macht verloren und wurden von Demokratien abgelöst.

Um dem gesellschaftlichen und politischen Wandel und dem Laizismus, das bedeutet die strenge Trennung von Kirche und Staat, entgegenzuwirken, wollte Papst Pius XI. mit diesem Fest an das Königreich von Jesu erinnern und den Menschen Orientierung für das eigene Leben geben.

Was aber ist das Königreich von Jesus? Ein Königreich allgemein ist ja ein Staat, der von einem König regiert wird. Für uns Menschen ist der Begriff „König“ ein starkes Symbol, das tief in unserer Kultur verankert ist. Ein König steht für Struktur und Sicherheit, für Verantwortung, oft für Prunk und nicht zuallerletzt für Macht. Aber Christus ist nicht so ein König.

Das Königreich Gottes unterscheidet sich aber in wichtigen Aspekten von den Königreichen die wir aus der Menschheitsgeschichte kennen. Es ist kein geographisches Reich, keine Grenzen auf einer Landkarte limitieren es. Es ist vielmehr ein Reich, welches durch Taten und Werte sichtbar wird.

Ein menschliches Königreich umfasst aber viele Menschen, die darin leben, sehr oft aber nur wenige, die bestimmen können. Im Königreich Christi ist Platz für alle Menschen, die Teil dieses Königreichs sein wollen und jeder ist aufgerufen dieses Königreich mitzugestalten. Und so finden ganz unterschiedliche Menschen, die sich sonst wahrscheinlich nie finden würden, im Glauben zusammen.

Die Gemeinschaft dieser Menschen entsteht, wenn sie für einander einstehen, wenn sie ihre Fähigkeiten und ihr Können teilen und erkennen, dass sie zusammen stärker sind als alleine. Menschen, die durch ihr Wirken diese Gemeinschaft zu einem Wohlfühlort machen sind unglaublich wichtig für uns alle.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten sich einzubringen. Ihr, liebe Mini Dinos tut das auch auf eure eigene Art. Indem ihr zusammen lacht, zusammenspielt, zusammen blödelt, einander zuhört (meistens zumindest) und für einander da seid. Aber ihr leistet auch einen deutlich sichtbaren Beitrag für die Gemeinschaft wenn ihr ministriert.

Ministrant kommt vom lateinischen Wort ministrare, was übersetzt bedeutet sich kümmern, dienen. Aber als Ministrant dienen bedeutet keinen stummen Gehorsam wie es vom Diener eines Königs erwartet wird. Jesus ist ja auch kein normaler König. Ich würde ministrare in dem Sinn verstehen, dass unser Dienst für die Gemeinde ist, dass wir uns umeinander kümmern, auf einander achten und für einander da sind. Ich wünsche mir, liebe Mini Dinos, dass ihr eure verschiedenen Kräfte und Talente, die so unterschiedlich und vielfältig wie die verschiedenen Dinosaurier Arten, die es auf der Erde gab, sind dafür einsetzt.

Das Leben ist ein Geben und Nehmen. Wenn wir nicht bereit sind Energie, Arbeit und Zeit in unsere Gemeinschaft zu stecken dann werden wir auch nicht von dieser Gemeinschaft profitieren können. Wir müssen also bereit sein, Verantwortung zu übernehmen und verlässlich zu sein.

Für mich bedeutet Kirche, bedeutet Gersthof, bedeuten die Minis Gemeinschaft. Und es ist wahnsinnig schön zu sehen, dass diese Gemeinschaft mit euch wächst. Mit den Mini Dinos gibt es auch dieses Jahr eine neue Generation von Minis, die dazu beitragen wird, dass die Minis Gersthof ein Ort bleiben wo gelacht, geliebt und gelebt wird.

Meine lieben Mini Dinos, seid gespannt was alles noch auf euch zukommen wird, dann neben dem Ministrieren bedeutet Mini sein noch so viel mehr. Bis spät in die Nacht am Lagerfeuer sitzen, durch den Wald rennen und versuchen dem gegnerischen Team zu entkommen, mit Klobürsten ein Selbstporträt malen, so viel Süßes und Toast essen, dass einem schlecht wird, und sich einen Wecker für 3h nachts zu stellen um zu versuchen heimlich einen Streich zu spielen. Mini sein bedeutet Teil einer Gemeinschaft zu sein, die zusammenwächst und für einander da ist.

Und genauso wie meine Rede neigt sich auch das jetzige Kirchenjahr dem Ende zu. Denn Christkönig ist immer der letzte Sonntag im Kirchenjahr. Nächste Woche mit dem ersten Adventsonntag, dem Beginn eines neuen Kirchenjahres seid ihr alle;

Theresa, Hagop, Pauline, Benjamin, Sara, Caro, Valentina, Andres, Sahra, Konrad, Anabel, Oli, Matthias, Alice und Leopold dann auch ganz offiziell Minis. Und wir freuen uns, dass ihr somit auch ein Teil von unserer großen Minischar seid und können es kaum erwarten mit euch zu ministrieren, auf Lager zu fahren, zu spielen und ganz viel Spaß zu haben.