Im Advent werden sogenannte Rorate-Gottesdienste gefeiert. Das lateinische Wort „rorate“ entspricht dem deutschen Wort „tauet“ – das Lied „Tauet Himmel den Gerechten …“ gibt einen Hinweis auf den Charakter der Gottesdienste: es geht um die Erwartung des Kommens des Sohn Gottes unter uns Menschen.
In der Pfarrkirche Gersthof werden diese Gottesdienste an den Dienstagen und Freitagen der ersten drei Adventwochen um 6 Uhr gefeiert.
Hier gibt es die Einführung zum morgigen Gottesdienst des 20. Dezember, das Evangelium und einen nachdenklichen Text. So kann jede und jeder sich selbst mit dem „tauet“ auseinandersetzen.
Einführung
“Sei gegrüßt, du Begnadete, der Herr ist mit dir!” Der freundliche Gruß wird verbunden mit einer unglaublichen Zusage: Gott ist mit dir. Das ist nicht nur ein frommer Wunsch, sondern göttliche Realität. Gott ist mit uns. Das ist sein Name; ein Name der in Fleisch und Blut übergeht, Das wird Maria am eigenen Leib erfahren und so ermöglichen, dass auch uns Gott leibhaftig entgegen tritt.
Diese Begegnung des Engels mit Maria ist ein Abbild menschlicher Begegnung im Sinne Gottes. Auch wir dürfen unserem Gegenüber durch unsere Worte, unser Auftreten, durch Gesten der Achtung und Aufmerksamkeit zu verstehen geben, dass Gott mit ihm ist.
Wir können einander Engel sein, die sich gegenseitig den Zuspruch Gottes künden und gemeinsam Gottes Nähe erfahren.
Evangelium nach Lukas, 1. Kapitel, Verse 26 – 38
Im sechsten Monat wurde der Engel Gabriel von Gott in eine Stadt in Galiläa namens Nazaret zu einer Jungfrau gesandt. Sie war mit einem Mann namens Josef verlobt, der aus dem Haus David stammte. Der Name der Jungfrau war Maria.
Der Engel trat bei ihr ein und sagte: Sei gegrüßt, du Begnadete, der Herr ist mit dir. Sie erschrak über die Anrede und überlegte, was dieser Gruß zu bedeuten habe.
Da sagte der Engel zu ihr: Fürchte dich nicht, Maria; denn du hast bei Gott Gnade gefunden. Siehe, du wirst schwanger werden und einen Sohn wirst du gebären; dem sollst du den Namen Jesus geben. Er wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden. Gott, der Herr, wird ihm den Thron seines Vaters David geben. Er wird über das Haus Jakob in Ewigkeit herrschen und seine Herrschaft wird kein Ende haben.
Maria sagte zu dem Engel: Wie soll das geschehen, da ich keinen Mann erkenne?
Der Engel antwortete ihr: Heiliger Geist wird über dich kommen und Kraft des Höchsten wird dich überschatten. Deshalb wird auch das Kind heilig und Sohn Gottes genannt werden. Siehe, auch Elisabet, deine Verwandte, hat noch in ihrem Alter einen Sohn empfangen; obwohl sie als unfruchtbar gilt, ist sie schon im sechsten Monat. Denn für Gott ist nichts unmöglich.
Da sagte Maria: Siehe, ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe, wie du es gesagt hast. Danach verließ sie der Engel.
Nachdenklich
Erinnere dich an den Atem Gottes, der dich beseelt
an die Kraft des Geistes, die in dir wirkt
an die königliche Würde, die in dir ruht
Erinnere dich !
Du bist geschaffen, erwählt, gesegnet
Freu dich – juble und singe !
Du bist Teil des göttlichen Plans durch Jesus Christus Gottes Sohn
Darum: Freu dich juble und singe !
Erinnere dich – lebe – wirke – segne
Renate Hinterberger-Leidinger
(Vorbereitung dieser Texte: Gabi Huber)


