Viele gedachten Kaplan Dr. Maier

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Vor 80 Jahren, am 22.3.1945, war der damalige Gersthofer Kaplan Dr. Heinrich Maier als Widerstandskämpfer vom nationalsozialistischen Regime hingerichtet worden. Aus diesem Anlass wurde seiner in mehreren Veranstaltungen unserer Pfarre mit vielen teilnehmenden Menschen gedacht.

Gedenkfeier im Landesgericht

Dass die hingerichteten Widerstandskämpfer ihr Leben für ihren Einsatz für eine gerecht regierte Gesellschaft hingaben, unterstricht der Präsident des Landesgerichts für Strafsachen, Mag. Friedrich Forsthuber, bei seiner Vorstellung der Gedenkstätte an diese Personen im Gerichtsgebäude am Donnerstag, 20. März 2025. Hier werden im ersten Raum in vielen persönlichen Beispielen unterschiedliche Formen des Widerstands aufgezeigt: in Organisationen, in Gruppen, als Einzelpersonen. 

Anschließend wurde der daneben liegende ehemalige Hinrichtungsraum erklärt. Hier stand ein Fallbeil mit dem Menschen enthauptet und in einem anschließenden Raum abgelegt wurden. „Man kann sie direkt sterben hören“ ist das Zitat eines damaligen Gefangenen im Landesgericht. In diesem Raum sind auch Tafeln mit den Namen der über 600 hier hingerichteten Widerstandskämpfer angebracht. „Wir haben alle genannt weil wir nicht nochmals über sie zu Gericht sitzen wollten“ erklärte Mag. Forsthuber die umfassende Liste.

Der Abschluss war das Gedenken an Dr. Heinrich Maier. Es war von der Familie von Diakon Toni Hecht und Dr. Christoph Lehner gestaltet worden, Pfarrer i.R. Dr. Norbert Rodt leitete den Gottesdienst. Unter den Teilnehmerinnen und Teilnehmern waren Pfarrer P. Dr. Arkadiusz Zakreta, Bezirksvorsteherin Mag. Silvia Nossek, Landessuperintendent der evang. Kirche AB, Dr. Matthias Geist, Menschen aus unserer Pfarre sowie Angehörige der Studentenverbindung K.Ö.St.V. Nibelungia, ihr hatte Dr. Maier angehört. In diesem Gedenken wurde an seinen Lebensweg und auch an seinen letzten Weg zum Fallbeil erinnert.

Kreuzweg

Am Freitag, 21. März, wurde in der Pfarrkirche Gersthof ein Kreuzweg im Gedenken an Dr. Maier gefeiert. Die gezeigten Grafiken der Kreuzwegstationen waren 1995 von Prof. Ernst Degasperi gezeichnet worden, in den Texten wurde der Leidensweg von Dr. Maier aufgegriffen und mit Dokumenten untermauert.

 

Gebet und Auferstehungsgottesdienst am Todestag

Samstag, 22. März, war der Tag 80 Jahre nach seiner Hinrichtung. Am Nachmittag wurde an seiner letzte Ruhestätte am Neustifter Friedhof gebetet. Um 18 Uhr wurde in der Pfarrkirche Gersthof in einem Auferstehungsgottesdienst unter Leitung von Pfarrer i.R. Dr. Norbert Rodt die Überwindung des Todes durch Kaplan Maier als gläubiger Christ gefeiert.

Fotos: Michael Steidl, Christoph Lehner