Gottesdienst-Texte für zuhause (28./29.3.)

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Leider können wir derzeit nicht in der Pfarrkirche oder Johannes-Nepomuk-Kapelle gemeinsam eucharistischen Gottesdienst feiern. Aber es steht einer Familie frei, am Sonntag eine Feier vor allem mit den Bibelstellen des Tages zu halten. Dazu sollen diese Texte eine Anregung sein.

Zum 5. Sonntag der Ostervorbereitungszeit

Einführung

Gott ist ein Gott des Lebens! In eindrücklichen Bildern erzählen die Lesungstexte des heutigen Sonntags davon: Wir hören von Gott, der in der Kraft Seines Geistes die Gräber öffnet und Leben und Zukunft schenkt. Wir hören von Gott, der im Menschen wohnt und unsere sterblichen Leiber lebendig macht. Vor allem für Menschen, deren Leben schon von Krankheit und Tod gezeichnet ist, bedeutet dies eine „frohe Botschaft“: In ihrem Leiden und in ihren Ängsten sind sie aufgehoben bei Gott. Dieses Mitleiden Gottes und Seine Heilszusage werden eindrücklich greifbar auch im heutigen Evangelium. Wir hören von der Auferweckung des Lazarus und dürfen uns sagen lassen: Leid und Tod sind schlimm und reißen Menschen in Schmerz und Trauer. Dies ist aber nicht die letzte Wirklichkeit unseres Lebens, denn Gott schenkt uns Seine Liebe und Sein Heil.

Und diese Botschaft als frohe Botschaft gilt auch heute, für uns und für alle Menschen – auch in dieser schwierigen Zeit. Haben wir Vertrauen und Mut, ja dass der Glaube an den Gott des Lebens uns trägt!

 

Lesungstexte für den Sonntag

1. Lesung: Buch Ezechiel 37,12-14
2. Lesung: Brief an die Römer 8,8-11
Evangelium: Johannes 11,1-45

(Die Texte der Lesungen und des Evangeliums sind auf der Website der Erzabtei St. Martin in Beuron zu finden und nachzulesen.)

Predigt von Pfarrer Norbert

„Meine“ liebe Gemeinde!

Mutmacher haben in diesen Tagen Hochbetrieb. Durchhalteparolen werden vervielfältigt. Des Lebens Lähmungserscheinungen treten ein. Reduziertes Leben ist zum Alltag geworden!
Haben wir  uns – statt sonntags Gottes versammelte Gemeinde zu bilden – nun zerstreut, zumeist in Einpersonenhaushalten lebend, alternative Verhaltensformen?
Ja, Gottes Wort als Angebot zu aussichtsreicher Lebensgestaltung:
Heute, am 5. Sonntag in der Ostervorbereitungszeit, wieder ein ganzes Kapitel aus dem Johannesevangelium (Kapitel 11,1-45):

Die Lazarusgeschichte!

Jesus selbst steht nicht einfach souverän über und distanziert zu den Dingen, sondern mitten drin. Er weint und ist innerlich erregt. Er ist beteiligt mit seinem Inneren, verinnerlicht die Sorgen der Trauernden, leidet mit. Sinn seines Verhaltens und seiner Worte ist: der Tod ist nicht das Letzte, weil er selbst die Auferstehung und das Leben ist.

Was Jesus wirkt, wirkt er vom Vater her. Der Raum des Vaters wird in Jesus weit und weiter und nimmt – damals wie heute – den glaubenden Menschen mit hinein.
„Weiter, weiter, weiter glauben, es gibt Leben nach dem Tod; weiter, weiter, weiter glauben, IHM, dem Ende aller Not“ (Wolfgang Steffel).

Christen wissen, wo in der Not ihr Platz ist …

Allgemeines Gebet als Fürbitten

VorbeterIn: Herr, unser Gott. Du hast uns das Leben geschenkt. Unser Leben ist dir wertvoll und einmalig.
Wir bitten dich: Zeig uns das Leben, sei bei uns!

  • Dass wir dich als Schöpfer und Herrn anerkennen und die Unantastbarkeit des von dir geschenkten Lebens, von der Empfängnis bis zum Tod, in Ehrfurcht achten. Zeig uns …
  • Für die Menschen, die mit ihrem Leben nicht zurechtkommen;
    dass sie Hilfe und Zuspruch erhalten, aus ihren oftmals eigenen Gräbern aufzustehen. Zeig uns …
  • Bestärke – auch wenn wir noch mitten im Leben stehen – unsere Hoffnung auf das ewige Leben bei Dir. Zeig uns …
  • Sei nahe den Kranken und Sterbenden und nimm die Verstorbenen, denen wir im Leben viel zu verdanken haben, auf in die Gemeinschaft mit dir. Zeig uns …
  • Stehe allen bei, die in dieser schweren Zeit für andere in besonderer Weise da sind – für die vielen Männer und Frauen in den Supermärkten, in der Exekutive und in der Gesundheitsversorgung. Zeig uns …
  • Erfülle an unseren lieben und nahen Verstorbenen die Verheißung von der Auferstehung und Leben bei dir. Zeig uns …

VorbeterIn: Gott, unser Vater.  Du hast uns in Jesus Christus den Weg zum Leben erschlossen. Schenk uns aus dieser frohen Botschaft Kraft und Mut für unseren Alltag, für unseren Lebensweg. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

Meditative Texte

Ich stell mich
erfüllt
berührt
bewegt
hinstehen
einstehen
aufstehen
ruhe und antrieb
ruf und aufbruch
rede und antwort
mit ganzem herzen
mit ganzer seele mit ganzer kraft

(Aus: Andrea Schwarz, Und alles lassen, weil ER mich lässt, 5. Aufl., Freiburg i. Br. u.a.: Verlag Herder 2001.)

Gott hat die Auferstehung in jedes Blatt und in jeden Baum gelegt.
Wenn du dieser Tage durch die Natur gehst,
kannst du die Auferstehung der Natur erleben.
Auch wir brauchen sozusagen immer wieder einen neuen Frühling,
einen Kuss des Ruachs,
ein Zeichen des Geistes Gottes
damit wir in der Gewissheit leben,
dass er uns auferweckt.
Lass diesen „Frühling“ in dein Herz einziehen.

Steh auf aus der Nacht deiner Mutlosigkeit!
Steh auf von deiner Lebensmüdigkeit,
die dir durch Sorgen und Kummer
immer wieder die Freude stehlen möchte
über die Verheißung der Auferstehung!

Schau hin dieser Tage,
so wie jetzt alles aufersteht,
so sollst du Auferstehen.
Jeden Tag sollst dich erfreuen
über den neuen Morgen voller Sonne,
voll fröhlichem Vogelgezwitscher,
voller duftender wunderschöner Blumen
die dich in einer Farbenpracht und Vielfalt empfängt.

Wach auf aus deinem Winterschlaf!
Steh auf!
Gott schenkt dir die Auferstehung!
Gott liebt Dich!

(Aus dem Internetforum ‚gnadenkinder‘)