Gottesdienst Texte zum 21./22. März

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Leider können wir derzeit nicht in der Pfarrkirche oder Johannes-Nepomuk-Kapelle gemeinsam eucharistischen Gottesdienst feiern. Aber es steht einer Familie frei, am Sonntag eine Feier vor allem mit den Bibelstellen des Tages zu halten. Dazu sollen diese Texte eine Anregung sein:

Einführung den Gottesdienst

Die Kirche feiert „Laetare“ aber es gibt keine gemeinschaftlichen gottesdienstlichen Feiern. Unser Fasten hat auf einmal eine ganz neue Dimension bekommen: wir müssen auf unsere eucharistische Gemeinschaft mit Christus und untereinander verzichten.  Wie können wir in so einer Lage Freude verkünden? Wie können wir Freude erfahren und weiterschenken, wenn wir auf einmal voneinander räumlich getrennt leben müssen? In der Stille des häuslichen Gebetes ist das eine besondere Herausforderung.

Die Texte der heutigen Verkündigung laden uns ein, nachzudenken, ob auch wir „blind“ sind. Im Verzicht auf so viele Freiheiten, die wir bisher für gegeben hingenommen haben, liegt vielleicht eine Chance zu erkennen, wo unsere blinden Flecken sind. Vielleicht erfahren wir Freude an kleinen Dingen und Augenblicken, die wir früher nicht beachtet haben. Bitten wir den Herrn unsere Blindheit zu heilen. Bitten wir ihn um sein Geleit in dieser beunruhigenden Zeit. Wir haben sein Versprechen, dass er alle Tage bei uns sein wird. Möge Christus uns allen: Licht, Hoffnung und Zuversicht schenken!

Die Lesungen

(Die Texte der Lesungen und des Evangeliums sind auf der Website der Erzabtei St. Martin in Beuron zu finden und nachzulesen.)

Lesung 1 Samuel 16,1b.6-7.10-13b

Der Mensch sieht was vor den Augen ist, der Herr aber sieht das Herz.

Lesung 2 Epheser 5,8-14

Wach auf, du Schläfer, steh auf, Christus wird dein Licht sein!

Evangelium aus Johannes 9,1-41

Jesus sagt: Solange ich in der Welt bin, bin ich das Licht der Welt!

Predigt zu diesen Texten, von Pfarrer Norbert

„Meine“ liebe Gemeinde!

Wir befinden uns seit Wochen schon in der Fastenzeit; sie wird auch Ostervorbereitungszeit genannt.

Die Ostervorbereitungszeit war und ist eigentlich Taufvorbereitungszeit. Ebenso auch dienlich zur Tauferneuerung, die in der Feier der Osternacht sich jährlich neu ereignen soll. Darum sind die Evangelien von drei Sonntagen in dieser Zeit geeignet aus dem 4. Evangelium genommen, dem Inhalt nach wie Glaubensunterweisungen (Katechesen).

Heute die Heilung eines Blindgeborenen. Übertragen heißt Blindheit:
Den Kontakt zur eigenen Wirklichkeit verlieren. Sind wir Heutige in unserer eigenen Lebensgestaltung, in Form und Tempo, nicht auch erblindet und ertaubt?

Die Blindheit wird durch Jesu Handeln zum „Ort der Offenbarung Gottes“.

Diese Botschaft, hineingesprochen ins Heute, lässt uns bei Erschütterung auslösender Annahme sehend, hörend, dass Leben in seinen täglichen Vollzügen neu gestaltend werden. In dieser jetzigen Zeit liegt die zu nützende Chance.

Allgemeines Gebet – Fürbitten

Herr Jesus Christus, du hast dem Blindgeborenen die Augen geöffnet. Er hat dir geglaubt und im Vertrauen auf dich neues Leben gewonnen. So bitten auch wir voll Vertrauen:

* Wir sind alle ratlos und befinden uns in einer noch nie dagewesenen Situation. Hilf uns den Mut nicht zu verlieren und auf dich zu vertrauen.

* Hilf uns zu erkennen, dass wir schwache, fragile Wesen sind, die uns selbst nicht heilen können. Hab Erbarmen mit allen Menschen und stärke sie.

* Wir beten für alle Kranken und alle die für sie sorgen. Stärke und begleite sie mit deiner Liebe.

* Wir beten für alle die sich allein gelassen fühlen, dass Möglichkeiten der Kommunikation und des Trostes gefunden werden.

* Wir beten für alle Verstorbenen und alle, die um sie trauern.

Meditativer Text

Die Augen öffnen und sehen:
Die Menschen um uns mit ihren Sorgen und Nöten
mit ihrer Angst und Rastlosigkeit.

Die Augen öffnen und sehen:
Die Quellen der Freude
die Zeichen der Hoffnung
den Anfang neuen Lebens.

Die Augen öffnen und sehen:
Wir sind nicht allein
Gott ist mit uns unterwegs in unseren Brüdern und Schwestern.

Die Augen öffnen und sehen:
Das Licht unseres Lebens
die Freiheit der Herzen
die grenzenlose Liebe unseres Gottes.

(Helene Renner)