Gottesdiensttexte für zuhause: Gründonnerstag (9.4.)

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Vorbemerkung

Wo Menschen im Namen Jesu versammelt sind, ist er mitten unter ihnen. Er schenkt seine Gegenwart im Wort Gottes, teilt sich uns mit und verwandelt unseren Alltag mit all seinen Sorgen, Ängsten, Hoffnungen und Freuden in ein Leben in Fülle. Und wir leben ja nicht nur vom Brot allein, sondern von jedem Wort, das aus Gottes Mund kommt. Ganz in diesem Sinne laden wir euch ein, am Gründonnerstag – wie gewohnt um 19.00 Uhr -, das Wort Gottes in die Mitte zu nehmen und den Gründonnerstag mit dem Wort Gottes zu feiern. Vielleicht schließt sich an diese Wort-Gottes-Feier auch ein gemeinsames Teilen des Brotes an ….

Was Sie vorbereiten können

Wir laden ein, einen Platz zum Feiern des Haus-Gottes-Dienstes zu suchen, dort wo ihr euch wohl fühlt …ein schönes Tischtuch mit Bibel, Kreuz, Blumen, Kerze, eventuell auch einen Teller mit Brot …

Die Texte können ausgedruckt werden bzw. vom Tablet/Handy/Notebook gelesen werden, auch das Mitsingen der Lieder könnte so möglich sein …

Im Anschluss an die Hausliturgie könnte ein einfaches Abendessen und/oder auch eine kleine Ölbergandacht stattfinden.

Einführung 

Wir beginnen mit diesem Gottesdienst die Feier der drei österlichen Tage vom Leiden, Tod und von der Auferstehung unseres Herrn. Die heutige Lesung aus dem Buch Exodus endet mit dem Auftrag an uns:
“Feiert jedes Jahr an diesem Tag ein Fest für mich. Das gilt jetzt und für alle kommenden Generationen!“

Es schmerzt uns alle sehr, dass wir heuer nicht in gewohnter Weise diesem Auftrag nachkommen können, weil wir uns nicht in der Kirche versammeln dürfen. Aber wir wollen trotzdem gemeinsam feiern, verbunden im Herrn, der der Gastgeber dieser Feier ist. Jesus lädt jede und jeden von uns ein, uns mit unserem Herzen und unseren Gedanken einzubringen und uns von ihm ansprechen zu lassen. Wo immer wir jetzt gerade sein mögen, in unserem Wohnzimmer oder in unserem Krankenbett, Jesus ist bei uns und möchte uns mit seiner Liebe berühren.

Im jüdischen Pessach Mahl werden die Mitfeiernden aufgerufen, sich vorzustellen, dass sie selbst aus Ägypten ausgezogen seien. Die alte Erzählung von der Befreiung soll Mut machen, zu glauben, dass Gott heute wieder sein Volk führen und befreien wird.

Ebenso ist es bei uns in jeder Eucharistiefeier. Wir sind eingeladen, uns vorzustellen, dass wir selbst von Jesus an seinen Tisch geladen werden.

Heute müssen wir uns leider mit dem Tisch des Wortes begnügen und können auch die Fußwaschung nicht gemeinsam leibhaftig erleben. Aber Jesus will uns trotzdem einladen, uns von ihm berühren zu lassen, damit er uns wandeln und heilen kann. Seine Hingabe und Liebe an die Seinen zeigt sich im Zeichen der Fußwaschung und wird am Kreuz vollendet.

Kyrie-Rufe

  • Herr Jesus Christus, du gibst uns in der Fußwaschung ein Beispiel des Dienstes und der Hingabe,
    Herr erbarme dich.
  • Herr Jesus Christus, du schenkst uns Kraft, deinem Beispiel zu folgen,
    Christus erbarme dich.
  • Herr Jesus Christus, du hilfst uns, immer wieder aufzustehen und neu anzufangen,
    Herr erbarme dich.

Wort Gottes

1. Lesung aus dem Buch Exodus
(aus der Übersetzung „Hoffnung für Alle“ Exodus 12,1-14)

In jenen Tagen sprach der Herr zu Mose und Aaron im Land Ägypten:
Dieser Monat soll für euch von nun an der erste Monat des Jahres sein.
Richtet den Israeliten aus: Am 10. Tag dieses Monats soll jeder für seine Familie ein Lamm auswählen. Wenn eine Familie zu klein ist, um ein ganzes Lamm zu essen, soll sie sich mit ihren nächsten Nachbarn zusammentun. Teilt es euch so ein, dass genug Fleisch für alle da ist, aber auch nichts davon übrig bleibt. Sucht einjährige, männliche Tiere ohne Fehler aus; es können Schafe oder Ziegen sein.

Bis zum 14. Tag des ersten Monats müsst ihr sie gesondert halten. Dann sollen alle, die zur Gemeinschaft der Israeliten gehören, die ausgewählten Lämmer in der Abenddämmerung schlachten. Sie sollen etwas vom Blut der Tiere in einer Schale auffangen und es an die Pfosten und den oberen Türbalken der Häuser streichen, in denen sie das Lamm essen. Noch in derselben Nacht müssen sie das Fleisch über dem Feuer braten. Dazu sollen sie bittere Kräuter essen und Brot, das ohne Sauerteig gebacken ist. Ihr dürft das Fleisch nicht roh oder gekocht verzehren; es muss über dem Feuer gebraten sein… Lasst nichts bis zum nächsten Morgen übrig, sondern verbrennt das restliche Fleisch! 

Beeilt euch beim Essen! Ihr sollt für die Reise angezogen sein, Schuhe tragen und eure Wanderstöcke in der Hand halten. So feiert ihr das Paschafest – ein Fest für mich, den Herrn.

In dieser Nacht werde ich durch Ägypten gehen (…) Das Blut an den Türpfosten eurer Häuser aber wird ein Zeichen sein, das euch schützt. Wenn ich das Blut sehe, will ich euch verschonen… an euch wird das Unheil vorübergehen. Das sollt ihr niemals vergessen! Darum feiert jedes Jahr an diesem Tag ein Fest für mich, den Herrn! Dies gilt jetzt und für alle kommenden Generationen.

2. Lesung aus dem ersten Brief des Apostels Paulus an die Gemeinde in Korinth
(aus der Übersetzung „Hoffnung für alle“ 1. Korintherbrief 11,23-26)

Denn Folgendes habe ich vom Herrn empfangen und euch überliefert:
In der Nacht in der unser Herr Jesus verraten wurde, nahm er ein Brot,
dankte Gott dafür, brach es in Stücke, und sprach:
„Das ist mein Leib, der für euch hingegeben wird.
Feiert dieses Mahl immer wieder und denkt daran,
was ich für euch getan habe, sooft ihr dieses Brot esst.“

Ebenso nahm er nach dem Essen den Kelch mit Wein,
reichte ihn seinen Jüngern und sprach:
„Dieser Kelch ist der neue Bund zwischen Gott und euch,
der durch mein Blut besiegelt wird.
Sooft ihr aus diesem Kelch trinkt, denkt an mich,
und an das, was ich für euch getan habe.“

Denn jedes Mal, wenn ihr dieses Brot esst und aus diesem Kelch trinkt, verkündet ihr,
was der Herr durch seinen Tod für uns getan hat,
bis er kommt. 

Evangelium nach Johannes 13,1-15

Es war vor dem Paschafest. Jesus wusste, dass seine Stunde gekommen war, um aus dieser Welt zum Vater hinüberzugehen. Da er die Seinen liebte, die in der Welt waren, liebte er sie bis zur Vollendung.
Es fand ein Mahl statt und der Teufel hatte Judas, dem Sohn des Simon Iskariot, schon ins Herz gegeben, ihn auszuliefern.
Jesus, der wusste, dass ihm der Vater alles in die Hand gegeben hatte und dass er von Gott gekommen war und zu Gott zurückkehrte, stand vom Mahl auf, legte sein Gewand ab und umgürtete sich mit einem Leinentuch. Dann goss er Wasser in eine Schüssel und begann, den Jüngern die Füße zu waschen und mit dem Leinentuch abzutrocknen, mit dem er umgürtet war.
Als er zu Simon Petrus kam, sagte dieser zu ihm: Du, Herr, willst mir die Füße waschen? Jesus sagte zu ihm: Was ich tue, verstehst du jetzt noch nicht; doch später wirst du es begreifen. Petrus entgegnete ihm: Niemals sollst du mir die Füße waschen! Jesus erwiderte ihm: Wenn ich dich nicht wasche, hast du keinen Anteil an mir. Da sagte Simon Petrus zu ihm: Herr, dann nicht nur meine Füße, sondern auch die Hände und das Haupt. Jesus sagte zu ihm: Wer vom Bad kommt, ist ganz rein und braucht sich nur noch die Füße zu waschen. Auch ihr seid rein, aber nicht alle. Er wusste nämlich, wer ihn ausliefern würde; darum sagte er: Ihr seid nicht alle rein.
Als er ihnen die Füße gewaschen, sein Gewand wieder angelegt und Platz genommen hatte, sagte er zu ihnen: Begreift ihr, was ich an euch getan habe? Ihr sagt zu mir Meister und Herr und ihr nennt mich mit Recht so; denn ich bin es. Wenn nun ich, der Herr und Meister, euch die Füße gewaschen habe, dann müsst auch ihr einander die Füße waschen. Ich habe euch ein Beispiel gegeben, damit auch ihr so handelt, wie ich an euch gehandelt habe.

Allgemeines Gebet – Fürbitten

VorbeterIn: Herr, du hast dich aus Liebe ganz für uns hingegeben.
Wir bitten dich:

  • Für alle, die in dieser schwierigen Zeit Angst um ihre wirtschaftliche Situation haben: lass sie Wegbegleiter finden und Unterstützung in ihren materiellen und psychischen Nöten.
    Alle: Herr, du hast dich aus Liebe ganz für uns hingegeben
  • Für alle deren Pläne jetzt durchkreuzt sind, deren berufliche Ziele stillstehen und deren Feste nicht stattfinden können. Schenke ihnen Geduld, Zuversicht und tatkräftige Hilfe von anderen. 
    Alle: Herr, du hast dich aus Liebe ganz für uns hingegeben
  • Für alle Kranken: schenke ihnen gute ärztliche Betreuung und Begleitung und durch unser gemeinsames Gebet Hoffnung und Zuversicht für ihre Genesung.
    Alle: Herr, du hast dich aus Liebe ganz für uns hingegeben
  • Für alle hungernden, ausgebeuteten und gefolterten Menschen: Lass uns nicht müde werden für mehr Gerechtigkeit und Frieden in dieser Welt einzutreten.
    Alle: Herr, du hast dich aus Liebe ganz für uns hingegeben
  • Für alle, die um liebe Menschen trauern, die von uns gegangen sind. Tröste die Trauernden und schenke ihnen Lichtblicke in der Dunkelheit. Schenke den Toten Frieden und Freude in deinem Reich.
    Alle: Herr, du hast dich aus Liebe ganz für uns hingegeben

VorbeterIn: All dies, Herr, erbitten und erhoffen wir von deiner Barmherzigkeit, durch Christus unseren Herrn und Bruder, AMEN.

Meditation

auferstehen
einmal mehr aufstehen
als zu Boden gehen
einmal mehr die Angst besiegen

einmal mehr hoffen
als enttäuscht werden
einmal mehr Vertrauen wagen

einmal mehr zurückkehren
als fortgehen
einmal mehr den Stolz überwinden

einmal mehr lachen
als weinen
einmal mehr von vorn beginnen
auferstehen

Segensgebet

Der Herr segne uns und behüte uns. Der Herr lasse sein Angesicht über uns leuchten.
Der Herr wende uns sein Angesicht zu und schenke uns seinen Frieden.
So segne und behüte uns Gott Vater, Sohn und Heiliger Geist.

Miteinander essen und feiern

Dieser Gottesdienst kann mit einer einfachen Mahlzeit weitergeführt werden. Neben Brot und Wein können auch andere einfache Speisen vorbereitet werden.

Ölberstunde

Wachet und betet! Nach dem Abendmahl geht Jesus in den Garten Gethsemaniund betet. Auch wir sind eingeladen, mit ihm zu wachen und zu beten. Wenn es die Zeit und der Ort erlauben, kann ein stilles Gebet im Haus gehalten werden. 

Ein Text für eine Andacht ist unter www.netzwerk-gottesdienst.at zu finden

Auch eine Kerze/Laterne könnte in das Fenster gestellt werden.