Familienkirche für zuhause – Gründonnerstag (9.4.)

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Leitgedanke durch die Ostervorbereitungszeit: „STEH auf mit Fuß und Hand und werde neu!“

© katholisch.de/CLARA STUDIO, Ukraine

Bevor Jesus im Garten Getsemani festgenommen wird, feiert er das letzte Abendmahl mit seinen zwölf Jüngern. Miteinander essen – das hat Hand und Fuß.

Hintergrundinformationen zum Gründonnerstag

Das gemeinsame Mahlhalten gehört auch zur zentralen Feier unseres Glaubens. Johannes berichtet außerdem von der Fußwaschung Jesu, ein Liebesdienst an seinen Jüngern. Die Liebe Jesu bekommt Hand und Fuß, wenn wir seinem Beispiel folgen.

Heuer feiern wir alle den Gründonnerstag in der Familie. Wenn wir uns vom letzten Abendmahl inspirieren lassen, macht es Sinn, diese Feierzeit unmittelbar vor dem Essen zu halten, damit das Feiern ins Abendessen übergeht.

Feier in der Familie zum Gründonnerstag

Die Liturgie wurde einer Seite der Diözese Linz entnommen

Vorbereiten

Ev. Trommel, Waschschüssel, Wasserkrug mit lauwarmen Wasser und Handtücher oder dann ins Bad gehen, eventuell entspannende Musik.

Beginn

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.
Alle: Amen.

Einstimmung

Wenn wir sagen: „Das hat Hand und Fuß!“ meint das, dass etwas gut überlegt und sinnvoll ist. Zum Beispiel könnte man sagen: „Was Jesus gesagt und getan hat, hatte Hand und Fuß!“ Er hat vielen Menschen geholfen, sie geheilt, für Essen gesorgt, gesegnet. Auch beim letzten Abendmahl, gemeinsam mit seinen Jüngerinnen und Jüngern, spielten Hände und Füße eine wichtige Rolle! 

Hände

Immer wieder wurden wir in den letzten Wochen zum Händewaschen angehalten – sogar die jüngsten Kindergartenkinder können das nun perfekt. Hände können so viel schöne Dinge tun, aber auch gemeine. (Gemeinsam überlegen, was Hände alles können)
Hände können so viel – so auch Krankheiten weitergeben.
Sie können aber auch zeichnen, spielen, zärtlich sein, zeigen, dass ich dich lieb hab‘.
Schau dir mal deine Hände an – deine Finger, die Linien in deiner Hand. Niemand hat den gleichen Fingerabdruck. In keiner anderen Handfläche laufen die Linien genauso wie bei dir. Du bist einzigartig.
Du bist für Gott wertvoll, so einzigartig, so anders wie  deine Finger, mit deinen Linien.
Du kannst deine Hände bewegen. Du kannst sie öffnen und schließen.
Deine Hände können Dinge ergreifen oder sie wegwerfen.
Deine Hände können Dinge formen oder sie zerreißen.
Du kannst Menschen berühren.
Du kannst Menschen umarmen oder ihnen weh tun.
Du kannst Menschen Gutes tun mit deinen Händen, aber auch verletzen.
Deine Hände können so viel.

(Nach einem Text des Erzbistums München-Freising)

Füße

(Schritte können auf einer Trommel angedeutet werden):

Füße bringen uns wohin wir wollen und können.
Wo bist du mit deinen Schuhen schon überall durchgestapft?
Betrachte deine Füße – sie tragen dich durch die Welt.
Die tragen dich an deine Lieblingsorte, an geheime Verstecke,
hoffentlich bald wieder überall hin…
Du kannst laufen, springen, tanzen – aber auch treten.
Du kannst Fußball spielen: Fair oder Foulen.
Du kannst auf Menschen zu gehen oder von ihnen weg.
Auch das ist manchmal gut.
Deine Füße tragen dich durch dein Leben.

Gebet

Zu unserem Gott, der immer da ist, beten wir:

Guter Gott,
durch Jesus hast du Hand und Fuß bekommen
und uns gezeigt, wie du dir die Welt vorstellst.
Gib, dass wir auf ihn hören und
seine Worte durch uns Hand und Fuß bekommen.
So bitten wir durch Jesus, unseren Freund und Bruder. Alle: Amen.
 

Lied vor dem Evangelium

Evangelium nach Johannes 13,1-17

(Ev. in verteilten Rollen lesen: ErzählerIn, Jesus, Simon Petrus)
Jesus wusste, dass nun seine Stunde gekommen war, aus dieser Welt zum Vater zu gehen. Er liebte seine Freunde in dieser Welt. Er wollte ihnen bis zuletzt seine Liebe zeigen. Er stand vom Mahl auf, legte sein Obergewand ab und band sich ein Handtuch aus Leinen um. Er schüttete Wasser in die Waschschüssel und fing an, seinen Jüngern die Füße zu waschen und mit dem Handtuch abzutrocknen. Als er mit dem Fußbecken zu Simon Petrus kam, rief der:
„Herr, du willst mir die Füße waschen?!“ (…) „Nie im Leben wirst du mir die Füße waschen!“
Jesus antwortete: „Wenn ich dich nicht wasche, hast du keine Gemeinschaft mit mir!“
„Gut, Herr“, meint Petrus, „dann aber nicht nur die Füße, sondern auch die Hände und den Kopf!“
Jesus sagte zu ihm: „Wer gebadet hat, braucht sich nur noch die Füße zu waschen, und er ist ganz rein.“ Er zog sein Obergewand wieder an und legte sich zu Tisch. „Versteht ihr, was ich euch getan habe?“, fragte er sie. „Ihr nennt mich Lehrer und Herr, und mit Recht, denn das bin ich. Wenn nun ich euch die Füße gewaschen habe als euer Lehrer und Herr, müsst auch ihr einander die Füße waschen. Ein Beispiel habe ich euch gegeben. Ihr sollt so tun wie ich!

Aus: „Ich bin bei euch“ Kinderbibel von Lene Mayer-Skumanz, illustriert von Martina Spinkova © 2011 Don Bosco Medien München  www.donbosco-medien.de, mit freundlicher Genehmigung.

 

Deutung/Fußwaschung

Heute feiern wir Gründonnerstag. Wir erinnern uns an Jesus. An diesem Abend hat er sein letztes Abendessen mit seinen Freunden und Freundinnen gefeiert. Früher hat es im Orient dazugehört, dass sich die Menschen die Füße vor dem Essen gewaschen haben. Dort ist es heiß und es werden oft Sandalen getragen (Sandale hochhalten). Wenn man am Boden sitzend isst, sind die Füße dem Essen ja sehr nahe. Darum war das Füße waschen so wichtig. Diener, also Leute, die nicht für wertvoll und wichtig gehalten wurden,, haben den Gästen und Hausherren die Füße waschen müssen.

Jesus hat am Gründonnerstag zu seinen Freunden und Freundinnen gesagt: Das will ich heute für euch machen. Ich wasche euch die Füße. Ich wasche euch eure staubigen, dreckigen Stinkefüße – das ist mir egal. Weil ich euch zeigen will, ich mag euch so, wie ihr seid, mit allem was ihr mitbringt.

Jesus ist es wichtig, dass seine Freunde und Freundinnen spüren: Ich tue alles für dich, ich bin nicht dein Chef, der sich bedienen lässt. Sondern ich bediene dich, ich will dir Gutes tun.

Wer mag, kann sich selber auch jetzt Gutes tun lassen und lasst euch vor dem Essen die Füße waschen: Eltern den Kindern, Kinder den Eltern. Wichtig: Keiner muss, aber alle, die wollen dürfen waschen und gewaschen werden – liebevoll und sanft.

Entweder miteinander ins Bad gehen oder eine Waschschüssel, Wasserkrug mit lauwarmen Wasser und Handtücher ins Wohnzimmer mitnehmen. Dazu kann man leise entspannende Musik spielen.

Vater unser

Gott kennt unsere Herzen,
alles was wir uns wünschen,
was wir erbitten.

Kurze Stille für persönliches Gebet

Das alles ist aufgehoben im Gebet, dass Jesus uns zu beten gelehrt hat:

Vater unser im Himmel,
geheiligt werde dein Name,
dein Reich komme,
dein Wille geschehe,
wie im Himmel, so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute
und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen. Amen.

Segen über das Brot

Wie die Freunde und Freundinnen Jesu beim letzten Abendmahl wollen wir nachher miteinander essen. Für das Brot danken wir und bitten um den Segen Gottes:

Wir danken dir für das Brot des Lebens,
wir entdecken es täglich
in kleinen und großen Wundern.
Wir danken dir für das Brot der Gemeinschaft:
Es stärkt und gibt uns Kraft.
Wenn wir für dieses Brot danken,
dann denken wir an jene,
die hungern nach täglichem Brot
in den Armutsgebieten dieser Erde,
die hungern nach dem Brot des Miteinanders,
die hungern nach Begegnung, Berührung, Gesundheit.
Gott, von dir kommt alles Leben.
Segne dieses Brot,
sieh es an mit den Augen der Liebe
– und es wird uns verbinden.
Durchdringe es mit deiner Kraft,
dass es nährt den Leib, die Seele, den Geist.
Segne unser gemeinsames Essen,
und alle, die es bereitet haben.        
Alle: Amen
(Nach der Gebetsmappe der Burg Altpernstein, S. 200f)

Danklied / Tischlied

Weitere Liedvorschläge und anderes mehr

Ein Lied von Kurt Mikula: Guter Gott, du bist immer da

Vorschläge für die Karwoche und das Osterfest vom Don Bosco Team in Deutschland.

Die Karwoche mit Kinder feiern und gestalten – Diözese Gurk-Klagenfurt

Gemeinsames Brotbacken

Fladenbrot

Zutaten: 300 g Weizen oder Roggen, 1 Becher Sauerrahm, 2 TLKräutersalz, 4-6 EL Wasser

Zubereitung: Gemahlenes Getreide mit Wasser über Nacht quellen lassen. Mitden restlichen Zutaten mischen und mit nassen Händen ziem-lich flache Fladen formen. Auf beiden Seiten ca. 6 Minuten auf200 Grad backen.

Pita-Taschen

Zutaten: 1 kg Mehl, Würfel Hefe, 2 TL Salz, 1 EL Zucker, _ LiterWasser,1/2 Liter Milch.

Zubereitung:   Ein Hefeteig kneten und gehen lassen. Kugeln formen, wiedergehen lassen und ca. cm dick auswalken, bei 250 Grad Ober-und Unterhitze ca. 8 Minuten backen.

 
Geschichten rund um das Brot

 Brot, das anders schmeckt

Die aus Südamerika stammende Geschichte kann den Gedanken „Brot ist mehr als Brot“ vertiefen. Brot wird in einer Erzählung zum Zeichen der Gemeinschaft mit dem abwesenden Vater, aber auch zum Zeichen der Hoffnung und der Lebenskraft für die ganze Familie. Die Kinder können sich im Anschluss an die Begegnung mit der Geschichte darüber Gedanken machen, warum der Vater gerade das Brot als Zeichen der Verbundenheit ausgewählt hat. Vielleicht entdecken manche auch Parallelen zur Abendmahlserzählung.

Es war an der Südküste eines lateinamerikanischen Landes. In einem Fischerdorf wohne Marco mit seiner Frau Linda und seinen drei Kindern José, Amalio und Lucia. Er war jahrelang Fischer gewesen. Seit einigen Monaten jedoch ist er arbeitslos. Seine Firma, für die er zum Fischfang gegangen war, hatte sich aus dem Dorf zurückgezogen, weil sich, wie man ihm sagte, der Fischfang in der Küstenregion nicht mehr lohnte.

Der Tag war nahe, an dem Marco seiner Familie verlassen muss, um in der großen Stadt, die tausend Kilometer entfernt vom Dorf liegt, eine Arbeit zu finden. Bliebe er im Dorf, so wären die wenigen Ersparnisse bald aufgezehrt und die ganze Familie müsste dann verhungern.

Mutter und Kinder waren an dem Tag zuvor sehr traurig, dass der Vater so weit wegfahren musste, um für sie das tägliche Brot zu verdienen. Auch Marco, der Vater, war traurig, denn er wusste nicht, wann er seine Frau und seine drei Kinder wiedersehen würde. Er dachte den ganzen Tag darüber nach, was er seiner Familie als Andenken hinterlassen könnte, damit seine Frau und die Kinder immer, solange er weg war, an ihn denken würden; und er dachte darüber nach, was er mitnehmen könnte als Erinnerung an seine Lieben. Es war Abend geworden, und alle saßen am Tisch. Jeder wusste, dass dies das letzte Mal war, dass sie zusammen mit Vati das Abendbrot aßen. Es herrschte eine gespannte Stille, jeder wusste warum. Nur die kleine Lucia wagte, den Vater zu fragen: „Papa, wenn du morgen wegfährst, schlafe ich noch?“ „Ja“, sagte der Vater, „denn ich werde sehr früh abreisen. Ich brauche zwei Tage, um mit dem alten Bus in die große Stadt im Norden zu kommen. Aber ich werde bald eine Arbeit finden und eine Wohnung und dann komme ich euch holen, damit wir immer zusammen sind. Ich weiß nicht, wie lange es dauern wird. Ich will von euch ein Andenken mitnehmen. Es soll mich daran erinnern, dass ich euch lieb habe und dass ich bald kommen muss, euch zu holen. Ich will euch aber auch ein Andenken hinterlassen. Es soll euch daran erinnern, dass ihr mich lieb habt und dass ihr auf mich wartet. Ich habe nichts“, fuhr der Vater fort, „was ich euch schenken kann. Trotzdem gibt es etwas, das wird uns helfen: euch, an mich zu denken, um mir, an euch zu denken. Wenn ihr zusammen seid und an diesem Tisch euer Brot esst, dann denkt ihr an mich. Und wenn ich in der großen Stadt Brot esse, dann denke ich an euch.“ „Abgemacht!“, riefen die Kinder, und obwohl sie den Vater eine Zeit nicht mehr sehen würden, waren sie nicht mehr traurig, denn sie wussten: Jedes Mal, wenn wir mit der Mutter am Tisch essen, denken wir an Vati und er an uns, bis er kommt, uns zu holen. Seit diesem Tag hat das Brot den Kindern und der Mutter zu Hause und dem Vater in der Ferne anders geschmeckt.

Jesús Hernández Aristu
Aus: Katechetische Blätter 121, München

Brot in deiner Hand

An der Jakobstraße in Paris liegt ein Bäckerladen; da kaufen viele hundert Menschen ihr Brot. Der Besitzer ist ein guter Bäcker. Aber nicht nur deshalb kaufen die Leute des Viertels dort gern ihr Brot. Noch mehr zieht sie der alte Bäcker an: der Vater des jungen Bäckers. Meistens ist nämlich der alte Bäcker im Laden und verkauft. Dieser alte Bäcker ist ein spaßiger Kerl. Manche sagen: Er hat einen Tick. Aber nur manche; die meisten sagen: Er ist weise er ist menschenfreundlich. Einige sagen sogar: Er ist ein Prophet. Aber als ihm das erzählt wurde knurrte er vor sich hin: „Dummerei …“

Der alte Bäcker weiß dass man Brot nicht zum Sattessen brauchen kann und gerade das gefällt den Leuten. Manche erfahren das erst beim Bäcker an der Jakobstraße z. B. der Autobusfahrer Gerard der einmal zufällig in den Brotladen an der Jakobstraße kam. „Sie sehen bedrückt aus“ sagte der alte Bäcker zum Omnibusfahrer. Ich habe Angst um meine kleine Tochter antwortete der Busfahrer Gerard. Sie ist gestern aus dem Fenster gefallen aus dem zweiten Stock. – „Wie alt?“ fragte der alte Bäcker. „Vier Jahre“ antwortete Gerard. Da nahm der alte Bäcker ein Stück vom Brot das auf dem Ladentisch lag brach zwei Bissen ab und gab das eine Stück dem Busfahrer Gerard. Essen Sie mit mir sagte der alte Bäcker zu Gerard ich will an Sie und ihre kleine Tochter denken.

Der Busfahrer Gerard hatte so etwas noch nie erlebt aber er verstand sofort was der alte Bäcker meinte als er ihm das Brot in die Hand gab. Und sie aßen beide ihr Brotstück und schwiegen und dachten an das Kind im Krankenhaus. Zuerst war der Busfahrer Gerard mit dem alten Bäcker allein. Dann kam eine Frau herein. Sie hatte auf dem nahen Markt zwei Tüten Milch geholt und wollte nun eben noch Brot kaufen. Bevor sie ihren Wunsch sagen konnte gab ihr der alte Bäcker ein kleines Stück Weißbrot in die Hand und sagte: „Kommen Sie essen Sie mit uns: Die Tochter dieses Herrn liegt schwer verletzt im Krankenhaus sie ist aus dem Fenster gestürzt. Vier Jahre ist das Kind. Der Vater soll wissen dass wir ihn nicht allein lassen.“ Und die Frau nahm das Stückchen Brot und aß mit den beiden.

So war das oft in dem Brotladen in dem der alte Bäcker die Kunden bediente. Aber es passierte auch anderes über das sich die Leute noch mehr wunderten. Da gab es z. B. einmal die Geschichte mit Gaston: An einem frühen Morgen wurde die Ladentüre aufgerissen und ein großer Kerl stürzte herein. Er lief vor jemandem fort; das sah man sofort. Und da kam ihm der offene Bäckerladen gerade recht. Er stürzte also herein schloss die Tür hastig hinter sich zu und schob von innen den Riegel vor. „Was tun Sie denn da?“ fragte der alte Bäcker. „Die Kunden wollen zu mir herein um Brot zu kaufen. Machen Sie die Tür sofort wieder auf.“ Der junge Mann war ganz außer Atem Und da erschien vor dem Laden auch schon ein Mann wie ein Schwergewichtsboxer in der Hand eine Eisenstange. Als er im Laden den jungen Kerl sah wollte er auch hinein. Aber die Tür war verriegelt.

„Er will mich erschlagen“ keuchte der junge Mann. „Wer? Der?“ fragte der alte Bäcker. „Mein Vater“ schrie der Junge und er zitterte am ganzen Leibe. „Er will mich erschlagen. Er ist auf neunzig!“ – „Das lass mich nur machen“ antwortete der Bäcker ging zur Tür schob den Riegel zurück und rief dem schweren Mann zu: „Guten Morgen Gaston! Am frühen Morgen regst du dich schon so auf? Das ist ungesund. So kannst du nicht lange leben. Komm herein Gaston. Aber benimm dich. Lass den Jungen in Ruh! In meinem Laden wird kein Mensch umgebracht.“

Der Mann mit der Eisenstange trat ein. Seinen Sohn schaute er gar nicht an. Und er war viel zu erregt um dem Bäcker antworten zu können. Er wischte sich mit der Hand über die feuchte Stirn und schloss die Augen. Da hörte er den Bäcker sagen: „Komm Gaston iss ein Stück Brot; das beruhigt. Und iss es zusammen mit deinem Sohn; das versöhnt. Ich will auch ein Stück Brot essen um euch bei der Versöhnung zu helfen.“ Dabei gab er jedem ein Stück Weißbrot. Und Gaston nahm das Brot auch sein Sohn nahm das Brot. Und als sie davon aßen sahen sie einander an und der alte Bäcker lächelte beiden zu. Als sie das Brot gegessen hatten sagte Gaston: „Komm Junge wir müssen an die Arbeit.

Aus: Heinrich A. Mertens: Brot in deiner Hand.
Geschichten für Kinder von der Bedeutung des heiligen Mahles 6. Auflage München 1982