Kinderkirche für zuhause – Palmsonntag & Karwoche (5.4.)

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Kirche auf dem Weg nach Ostern

Einen Tisch passend zur Karwoche gestalten – an einer geeigneten Stelle in der Wohnung für die Tage auf Ostern hin einen „Ostertisch“
vorbereitet.

Auf ein weißes Tuch – Kreuz, Kinderbibel, Vase für Palm und Osterzweige, Kerze (Osterkerze)

Tägliches Ritual

Das tägliche Zusammenkommen als Versammlung um den Tisch mit den Zeichen für diese Tage ..

Lesen aus der Kinderbibel (aus der Bibel oder aus dem Internet), miteinander darüber sprechen, betrachten/genießen der Zeichen … Abschluss – gemeinsam das Vater Unser beten.

Die Feier des Palmsonntags und der Karwoche

Palmbuschen bis Osterkerze

Von Palmsonntag an kann der „Ostertisch“ mit entsprechenden Zeichen und Symbolen der „Heiligen Woche“ geschmückt werden. Sie erinnern uns an Jesus und seinen österlichen Weg durch Leiden und Tod zur Auferstehung:

  • am Palmsonntag der Palmbuschen oder Ölzweige
  • am Gründonnerstag Brot und Wein/Traubensaft
  • am Karfreitag Weizenkörner als Symbol für das Sterben und das Fruchtbringen
  • am Karsamstag frische grüne Zweige, mit bunten Eiern behangen
  • zu Ostern die Osterkerze, Eier als Zeichen des Lebens, ein (gebackenes) Osterlamm,
  • ein Gefäß mit Wasser (dieses gemeinsam segnen)
  • Tauffotos zur Erinnerung an die Tauferneuerung in der Osternacht

Palmsonntag

Der Palmsonntag hat seinen Namen von den Palmzweigen, mit denen die Menschen von Jerusalem Jesus auf seinem Weg in die Stadt begrüßt haben. Die Palm- oder Ölzweige galten als Siegeszeichen – der grüne Zweig ist für die Menschen seit alters her ein Zeichen des Lebens.

Dazu auch ein Ausmalbild: 

Mit dem Palmsonntag beginnt die Karwoche (von althochdeutsch „kara“ = Sorge, Kummer). Wir sind eingeladen, den Leidensweg Jesu mitzugehen. Jesu Weg führt durch das Leid und den Tod am Kreuz zur Herrlichkeit der Auferstehung. Es ist ein Weg voller Höhen und Tiefen, voller Hoffnung und Angst, voller Jubel und Verachtung – ein Weg auf Leben und Tod.

Jesus zieht an Palmsonntag in Jerusalem ein

Bild: © katholisch.de/CLARA STUDIO, Ukraine

Die Leute dort freuten sich sehr darüber, dass Jesus zu ihnen gekommen war. Sie hatten davon gehört, dass er schon vielen armen und kranken Menschen geholfen und Wunder bewirkt hatte. Deshalb sahen sie ihn als ihren Retter an. „Gesegnet sei er, der kommt im Namen des Herrn!“, riefen sie. Die Leute legten Kleidung und Palmzweige für ihn auf den Boden, um Jesus zu ehren. Die Stadtoberhäupter hörten von dem Mann, den alle verehrten.

Ihnen machte es Angst, dass ihr Volk Jesus wie einen König feierte. Deshalb wollten sie Jesus umbringen.                               

Die biblische Erzählung aus dem Lukasevangelium

Der Einzug in Jerusalem – frei nach Lukas 19, 28-40 (in verteilten Rollen gelesen)

Lektor*in 1:
Jesus war mit seinen Jüngern unterwegs nach Jerusalem. Gerade kamen sie in Betfage an. Das ist ein kleines Dorf bei Jerusalem und liegt auf dem Ölberg. Jesus sagte zu zwei von seinen Jüngern:
Vorsteher*in:
Geht voraus! Gleich, wenn ihr in das nächste Dorf hinein kommt, werdet ihr einen jungen Esel finden, der angebunden ist. Noch niemand ist auf diesem Tier geritten. Bindet ihn los und bringt ihn mir. Falls euch jemand fragt: Was macht ihr da? Dann sagt einfach: Der Herr braucht das Tier.
Lektor*in 1:
Jetzt sollte geschehen, was schon viele Jahrhunderte ein Prophet vorausgesagt hatte und was in der Hl. Schrift aufgeschrieben stand:
Lektor*in 2:
Sagt der Stadt Jerusalem: „Siehe, dein König kommt zu dir. Er reitet sanftmütig auf einem jungen Esel.“
Lektor*in 1:
Die Jünger gingen in das Dorf und fanden alles so, wie Jesus es ihnen gesagt hatte. Als sie den jungen Esel losmachten, sagten einige Leute, die dabeistanden:
Lektor*in 2:
Was macht ihr da? Warum bindet ihr das Tier los?
Lektor*in 1:
Die Jünger aber antworteten nur:
Lektor*in 2:
Der Herr braucht dieses Tier.
Lektor*in 1:
Da waren die Leute zufrieden. – Als die Jünger das Eselsfohlen zu Jesus brachten, legten sie von ihren Kleidern auf das Tier und halfen Jesus, sich darauf zu setzen. Sie legten sogar ihre Kleider wie einen Teppich auf die staubige Straße, damit Jesus darüber reite. Es war üblich, dass Leute aus Jerusalem den Festpilgern entgegengingen, um sie freundlich zu empfangen. Seine Freunde brachen Zweige von den Palmen, schwenkten diese vor Begeisterung und riefen Jesus zu:
(alle) Hosianna, gelobt sei der da kommt, hosianna, im Namen des Herrn.

Lektor*in 1:
Sie lobten Gott mit lauter Stimme, weil er Jesus, den Messias, gesandt hatte. Jesus ließ sich den Jubel gefallen, obwohl er wusste, dass sie ihn nicht richtig verstanden. Die Leute dachten an einen siegreichen König, er aber ritt auf einem geliehenen Esel, armselig und ohne irdische Macht. Er kam auf einem jungen Esel, der für Kampf und Krieg unbrauchbar ist. Jesus kam nicht hoch zu Ross. Er zog als Friedenskönig ein. Immer mehr Menschen riefen:
(alle) Hosianna, gelobt sei der da kommt, hosianna, im Namen des Herrn.

Lektor*in 1:
So verehrten sie Jesus wie einen König. Das passte aber einigen Leuten nicht. Hohepriester und Schriftgelehrte riefen Jesus zu:
Lektor*in 2:
Jesus, die verehren dich ja wie einen König. Das geht nicht. Verbiete es den Jüngern.
Lektor*in 1:
Doch Jesus gab ihnen zur Antwort:
Vorsteher*in:
Ich sage euch, wenn diese Menschen schweigen, werden es die Steine hinausschreien, dass ich ein König bin.
Lektor*in 1:
Das sollte heißen: Jetzt ist die Stunde gekommen, da Gott seinen Sohn verherrlicht. Und wieder stimmten alle in den Jubel ein:
(alle) Hosianna, gelobt sei der da kommt, hosianna, im Namen des Herrn.

Geschichten rund um den Palmsonntag

Für wen gehst du?
Eine chassidische Erzählung (Unter „Chassidismus“ versteht man eine fromme Bewegung im Judentum)
In der Stadt, wo Rabbi Naftalie lebte – so beginnt eine chassidische Erzählung – pflegten die Reichen, deren Häuser einsam oder am Stadtrand lagen, Männer anzustellen, die nachts über ihren Besitz wachen sollten. Als Rabbi Naftali eines Abends spät spazieren ging, begegnete er solch einem Wächter, der auf und nieder ging. „Für wen gehst du?‘ fragte er ihn. Der gab bereitwillig Bescheid, fügte aber dann die Gegenfrage dran: „Und du, Rabbi, für wen gehst du?“ Das Wort traf diesen wie ein Pfeil: „Noch gehe ich für niemanden“, brachte er nur mühsam hervor. Dann schritten beide langsam schweigend nebeneinanderher. Schließlich fragte der Rabbi den Wächter: „Wärest du bereit, mein Diener zu werden?“ „Das will ich gerne tun“; antwortete der Wächter, „aber was habe ich zu tun?“ – „Mich zu erinnern“; sagte der Rabbi, „mich daran zu erinnern, dass ich mich regelmäßig frage, für wen ich gehe.“

Der Esel im Brunnen

Eines Tages fiel der Esel eines Bauern in einen Brunnen. Das Tier schrie stundenlang fürchterlich. Der Bauer überlegte sich, was er denn tun könnte. Da der Esel schon alt und schwach war, entschied er, dass es sich nicht lohnen würde, das Tier zu retten. Der Brunnen sollte außerdem sowieso zugeschüttet werden. So lud er alle seine Nachbarn ein, um ihm dabei zu helfen, den Brunnen mit dem Esel zuzuschütten. Sie kamen mit ihren Schaufeln und begannen, Erde in den Brunnen zu werfen. Als der Esel bemerkte, was vor sich ging, begann er panisch zu schreien. Zur Überraschung aller verstummte er jedoch bald. Ein paar Schaufelladungen später schaute der Bauer in den Brunnen und wurde überrascht: Jede Ladung Erde, die auf dem Esel landete, schüttelte dieser von seinem Rücken und stellte sich darauf. So kam er immer weiter nach oben. Es dauerte nicht lange, bis der Esel – zum Erstaunen aller – über den Rand des Brunnens stieg und davonlief.

Bastle einen Palmesel

Du brauchst:
Toilettenpapierrolle, ein Blatt festes Papier, ein kurzes Stück Wolle,vier kurze, gleichlange Holzstäbchen (Zungenspatel), Schere(n)

Male eine leere Toilettenpapierrolle, falls notwendig, grau an und schneide sie an der oberen Seite ca. 2 cm ein. Pause den Kopf und Hals auf ein festes Papier ab und male auch ihn grau an. Stecke nun den Hals des Esels in den Schlitz der Toilettenpapierrolle. Vielleicht musst du ihn auch festkleben, damit er gut hält. Schneide jetzt in den hinteren Teil der Rolle noch einen kleinen Schlitz und steck den Wollfaden hinein. Für die Beine brauchst du noch vier kurze Schlitze in die Unterseite der Rolle zu schneiden. Lass dir dabei von einem Erwachsenen helfen.

Lieder, die zum Palmsonntag passen .. und andere kreative Ideen … 

… und:

Hier Links für das Feiern des Osterfestes

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