Was gewesen ist

P. Arkadiusz wurde in sein Amt als Pfarrer eingeführt

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07.09.2020

P. Arkadiusz Zakreta CM wurde von Kardinal Christoph Schönborn am Sonntag, 6.9.2020, in sein Amt als Pfarrer von Gersthof-St. Leopold eingeführt. Dies hat im Rahmen der 9:30 Uhr Messe in der Pfarrkirche stattgefunden. Leider waren die äußeren Umstände einschränkend: wegen des Coronavirus durften in der Kirche nur 140 Personen mitfeiern und vor der Kirche, wo man die Feier mitverfolgen konnte, hat es leichte Regenschauer gegeben. Aber immerhin haben trotzdem weitere 40 Personen so mitgefeiert.

Am Kirchentor hatte Kardinal Schönborn P. Arkadiusz den symbolischen Schlüssel für die Pfarre überreicht, gemeinsam mit Alt-Pfarrer Norbert Rodt, P. Martin von den Lazaristen, den Diakonen Toni Hecht und Uwe Eglau sowie vielen Ministranten zogen sie in die Kirche ein. Am Beginn des Gottesdienstes wurde P. Arkadiusz auf seine Treue zur römisch-katholischen Kirche verpflichtet und ein entsprechendes Dokument am Altar liegend unterzeichnet.

Nach den Lesungen aus der Bibel lud Kardinal Schönborn in seiner Predigt ein, die im Evangelium des Tages (Mt, 18, 15-20) vorgestellten Regeln zur Konfliktlösung in einer Gemeinde zu überdenken.
Als erstes wies er auf die Regel zur offenen persönlichen Aussprache hin und hielt fest, dass er bei anderen aber auch bei sich selbst erlebt habe, wie schwer dies sei. Eine Schlussfolgerung daraus war für ihn, dass es notwendig sei, sich selbst in Frage stellen zu lassen.
Der zweite Schritt sei, mit zwei oder drei anderen über den Konflikt zu sprechen um auch eine andere Sicht darauf zu hören, das zu tun, was heute als Mediation bezeichnet wird. „Dies könnte vielleicht hilfreich für Gersthof sein“, meinte er.
Der dritte Schritt sei, sich an eine Gemeinde oder größere Gemeinschaft zu wenden. Er sei dazu bereit, mit Gersthof und anderen über Schritte in die Zukunft zu sprechen. Er wies aber auch darauf hin, dass „bisher Erreichtes nur leben kann, wenn es auch weiter geht“ in einer Gemeinde. Daher sind zukünftige Entwicklungen in der Kirche davon geprägt, dass man auch Bisheriges loslassen könne. Als Merkmal von Wandel wies er darauf hin, dass in der katholischen Kirche in Wien ein Drittel der Katholikinnen und Katholiken inzwischen einen Migrationshintergrund haben. Es gebe viele Gemeinden dieser Gläubigen in der Erzdiözese und man dürfe sie nicht als zweitrangig betrachten. Darum „will ich auch in der Erzdiözese nicht mehr hören ‚das ist ja ein Pole‘, so etwas geht nicht!“, sagte der Erzbischof.
Kardinal Schönborn wies auch darauf hin, dass ein feststellbarer Zulauf von Freikirchen mit der Erfahrung verbunden wird „dort wird von Jesus Christus ganz direkt gesprochen“. Darum bat er abschließend „Es gebe der Herr, dass die Gemeinde Gersthof weiterhin ein Ort ist, in dem Menschen die herein kommen sagen, ja, hier bei euch ist Gott spürbar“.
(Diese Predigt kann auch im Wortlaut im Video unten mitverfolgt werden.)

Anschließend wurde P. Arkadiusz von Kardinal Schönborn nach seiner Bereitschaft, die Pfarre zu leiten, befragt und nach seiner Zusage wurde ihm offiziell das Amt des Pfarrers von Gersthof-St. Leopold übertragen. In seiner neuen Funktion wurde er vom Stellvertretenden Vorsitzenden des Pfarrgemeinderates, Bernhard Schleser, willkommen geheißen.
Alt-Pfarrer Norbert Rodt überreichte P. Arkadiusz eine Ikone, die er selbst von seinem Vorgänger als Pfarrer von Gersthof, Friedrich Glotz, erhalten hatte.

Am Ende des Gottesdienstes sprach P. Arkadiusz seine Gedanken zum Pfarrer-Sein in Gersthof gegenüber der versammelten Gemeinde aus mit der konkreten Feststellung: „Was mich persönlich als neuen Pfarrer betrifft: Da ist in mir immer die positive Einstellung zu den Menschen, denen ich begegne und zu den verschiedenen Situationen, in denen ich mich befinde.“ – Der vollständige Text ist hier nachzulesen.

Nach dem Ende des Gottesdienst wurde noch zu einer Agape vor der Kirche eingeladen, Kardinal Schönborn und P. Arkadiusz sprachen dabei mit vielen die mitgefeiert hatten – trotz leichten Tröpfelns vom Himmel herab …