Alle Parate-Gottesdienst-Texte 2021

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In der heurigen Ostervorbereitungszeit ist vieles ein bisschen anders. Deshalb feiern wir heuer nicht gemeinsam Parate und Exsultate Gottesdienste in der Kirche. Die Texte dieser Gottesdienste sind hier zu finden oder liegen im Kirchenvorraum ausgedruckt zum Mitnehmen auf.
Machen wir uns gemeinsam auf den Weg, dessen Ziel die Auferstehung ist.
Gabi Huber

1. PARATE Gottesdienst, 19.02.2021

Lesung: Jesaja, 8,1-9a

Evangelium: Matthäus 9,14-15

Für uns ist seit dem vergangenen Mittwoch die Fastenzeit, oder – wie es liturgisch korrekt heißt – die österliche Bußzeit angebrochen. Das Fasten, besonders das Heilfasten wird als gesundheitsfördernd angepriesen. In der liturgischen Fastenzeit geht es in erster Linie um unsere Lebenseinstellung und unser Lebenskonzept. Fasten im biblischen Sinn ist anspruchsvoll. Was mit einem gottgefälligen Leben nicht in Einklang steht, soll erkannt, verändert oder entfernt werden. Fasten ist eine Übung, ist Ausdruck einer Haltung, die uns frei macht für das Wesentliche. Was nützt das ganze Frei-werden durch Fasten, wenn ich mit dieser erworbenen Freiheit nicht richtig umgehe ? Denn wie Jesus ganz für die Anderen da war, ihnen barmherzig und liebevoll begegnete, sich für sie einsetzte, so soll auch bei uns nicht das eigene Wohlergehen Maßstab des Handelns sein. Ein solches Heil-Fasten wird nicht folgenlos bleiben, sondern Kreise ziehen, wenn wir uns für andere öffnen und nicht mehr um uns selbst kreisen.

Fürchte dich nicht!
Ich bin bei dir,
ich liebe dich über alle Maßen.
Wohin du auch gehst:
Ich gehe mit dir.
Wie viele Sorgen und Probleme,
wie viele Nöte und Ängste dich auch bedrängen:
Ich lasse dich nicht im Stich.
Ich begleite dich.
Ich schütze dich
Ich stehe dir bei.
Was immer auch geschieht:
Ich liebe dich über alle Maßen.

2. PARATE Gottesdienst, 26.02.2021

Lesung:  Ezechiel 18,21-28

Evangelium: Matthäus 5,20-26

Unsere Gerechtigkeit, sagt Jesus, soll größer sein als die Gerechtigkeit der Schriftgelehrten und der Pharisäer. Er wirbt darum, auch in Konflikten im anderen Menschen das Antlitz Gottes zu suchen und zu finden. Es ist für uns eine sehr schwierige Aufgabe in Auseinandersetzungen  aufrichtig und wahrhaftig zu bleiben, für unsere  Überzeugung einzustehen und gleichzeitig dem Menschen auf der anderen Seit den Respekt entgegenzubringen, den er als Ebenbild Gottes verdient. Wie können wir es schaffen jemanden zu achten, anstatt ihn abzulehnen ? Und wie kann das alles gehen, ohne dass wir uns hoffnungslos überfordern ? Je tiefer unsere Gemeinschaft mit Gott ist, umso weniger müssen wir uns Sorgen um uns selbst machen. Wer aus Gottes Liebe lebt, kann lernen, von Herzen großzügig zu sein.

Steh auf vom Schlaf!
Wer schläft, wer vor sich hindämmert, der ist eigentlich tot.
Er lebt nicht wirklich.
Er wird von außen gelebt.
Vielleicht tut er ganz viel.
Aber alles ist Leerlauf.
Er ist nicht wirklich bei dem, was er tut.
Er füllt seine Leere mit Aktivitäten aus.
Von dieser Leere sollen wir aufwachen
und die Augen aufmachen.
Wir sollen aufstehen und selbst leben, anstatt uns leben zu lassen.

In der heurigen Ostervorbereitungszeit ist vieles ein bisschen anders. Deshalb feiern wir heuer nicht gemeinsam Parate und Exsultate Gottesdienste in der Kirche. Die Texte dieser Gottesdienste sind hier zu finden oder liegen im Kirchenvorraum ausgedruckt zum Mitnehmen auf.
Machen wir uns gemeinsam auf den Weg, dessen Ziel die Auferstehung ist.
Gabi Huber

3. PARATE  Gottesdienst, 05.03.2021

Lesung: Genesis 37,3-4,12-13a, 17b-28

Evangelium: Matthäus 21,33-43,45-46

An Jesus scheiden sich die Geister.  Für die einen ist er ein Stein des Anstoßes. Für den Bauherrn aber, ist er der Eckstein, der alles zusammenhält und auf den alles zuläuft, ohne den alles zusammenfällt.
An Jesus scheiden sich die Geister, deshalb braucht es Ent-scheidung: Anerkenne ich den Sohn und seinen Anspruch?
Diese Frage stellt sich auch für uns heute: Glaube ich an den Eckstein Jesus Christus, der die Kirche und auch mein Lebenshaus zusammenhält ?
Seit der Auferstehung Jesu hat alle Welt die Chance, sich als lebendigen Stein in dieses Gebäude, das von Jesus gehalten und getragen ist, einfügen zu lassen. In der Sprache des Gleichnisses: im Weinberg Gottes zu arbeiten und zu leben, eigenverantwortlich aber nicht eigenmächtig.
Gott vergibt seinen Weinberg bis heute. Vor seinem Sohn sollen wir Achtung haben, auf ihn sollen wir hören. Darum wirbt der Evangelist eindringlich.

Mich für etwas entscheiden, weil sich einer für mich entschieden hat
Weil einer Mensch geworden ist, damit ich Mensch sein kann
Weil einer mich liebt damit ich lieben kann
Weil einer sich hingibt, damit ich leben kann
Sich für den entscheiden der mich meint so wie ich bin
Der mich will so wie ich bin, der sein Ja sagt
Und der es verbindlich meint, der sich festnageln lässt
Und der meine Entscheidung will.

4. PARATE Gottesdienst, 12.03.2021

Lesung: Hosea 14,2-10

Evangelium:  Markus 12,28b-34

Kehrt um! Diese Aufforderung begleitet uns schon seit Beginn der Fastenzeit. Und jetzt, ungefähr in der Mitte dieser österlichen Bußzeit, gilt es nochmals innezuhalten und zu fragen: Inwiefern haben wir diese Umkehr tatsächlich schon begonnen ? Umkehr meint: sich neu auszurichten, sich Gott neu zuzuwenden.
Umkehr ermöglicht mir von Neuem zu erleben, dass Gott da ist und mir seine geöffneten Arme entgegenhält. Umkehr ermöglicht mir aufs Neue zu erleben, wie Gott mich liebt. Und gerade weil Gott mich liebt und mir seine Liebe schenkt, kann ich dann erfüllen, was Jesus im Evangelium seinen Jüngern und jedem von uns ans Herz legt.
Das Erkennungszeichen von uns Christen ist und bleibt die ganz konkrete alltägliche Liebe, denn die wahre Liebe zum Mitmenschen erwächst aus der Liebe zu Christus, aus der Liebe zu Gott.

Gottes Licht öffne deine Augen,
erleuchte deine Sichtweise und Blickrichtung
damit du einen klaren Überblick über dein Leben gewinnst !
Gottes Kraft stärke dir den Rücken,
damit du dich auch unbequemen Fragen stellen kannst !
Gottes Geist führe dich zu Einkehr und Umkehr,
damit du klären, bereinigen, ordnen und versöhnen lassen kannst,
wo es nötig ist !                                                        

5. PARATE Gottesdienst, 19.03.2021

Lesung: 2. Buch Samuel 7,4.5a,12-14a,16

Evangelium: Lukas 2,41-51a

Heute feiert die Kirche das Fest des Heiligen Josef.

Josef ist der Mann, der sich in Dienst nehmen lässt und immer wieder aufbricht, losgeht. Er glaubt den Träumen und ihrer Botschaft – gegen allen Augenschein, allen Widerständen zum Trotz. Er vertraut und glaubt und handelt. Er bekommt seine Aufgabe – und er erfüllt sie. Er trennt sich von seinen Bildern und Vorstellungen, lässt sich seine eigenen Pläne durchkreuzen. Und bleibt doch ganz im Hintergrund….
Alfred Delp sagt es so:“ Er ist der Mann, der sich eine bergende Häuslichkeit im stillen Glanz des angebeteten Gottes bereiten wollte und der geschickt wurde in die Ungeborgenheit des Zweifels, des belasteten Gemütes, des gequälten Gewissens, der zugigen und windoffenen Straßen, des unhäuslichen Stalles, des unwirtlichen fremden Landes. Und er ist der Mann, der ging.“
Es geht darum den Träumen einer besseren Welt, in der Liebe, Freiheit und Hoffnung lebt, zu trauen. Und es geht darum, dass wir selbst Hoffnungszeichen dieser neuen Welt sind.
Und all das fängt bei mir an. Ich bin gefragt mich zur Verfügung zu stellen, mich einzusetzen, mich zu engagieren. Ich bin gefragt, mit meinem Leben Zeugnis von der Hoffnung zu geben, die mich erfüllt.
Ich bin gefragt, aufzubrechen und loszugehen – aufgrund einer Verheißung dem Leben entgegen.

Von einem zu lernen

Da nimmt sich einer zurück damit anderes werden kann
Da tritt einer an den Rand damit andere vortreten können
Da hört einer die Stimme und handelt schweigend
Da lässt sich einer sein Denken durchkreuzen und vertraut dem Traum
Da lässt einer Gott wirken und hält stand
Da ist einer grundlos treu und glaubt bedingungslos
Da hofft einer abgrundtief und liebt himmelweit
Da gibt sich einer der Verheißung und lässt sich und alles
(Andrea Schwarz)

6. PARATE Gottesdienst, 26.03.2021

Lesung: Jeremias 20,10-13

Evangelium: Johannes 10,31-42

Jesus selbst nennt beim Namen, was es unmöglich macht, ihn und seine Botschaft auf die leichte Schulter zu nehmen:“Glaubt wenigstens aufgrund der Werke, die ich vollbringe!“ Jesus kann nicht nur mit Worten, er kann auch mit Taten seine Worte bekräftigen. Göttliche Werke, die klar machen: Hier spricht und handelt einer, der Gott an seiner Seite hat.
Auch heute gilt: Überzeugender Glaube braucht Worte und Taten. Jesus kann nicht mehr seine Hände ausstrecken und heilsam handeln an den Armen und Suchenden unserer Zeit. Er braucht dafür unsere Hände. Seine Worte brauchen unsere Taten. Geben wir mit unserem Leben Zeugnis von der Zuwendung und Barmherzigkeit Gottes ?

In das Dunkel deiner Vergangenheit und in das Ungewisse deiner Zukunft,
in den Segen deines Helfens und in das Elend deiner Ohnmacht
lege ich meine Zusage:
Ich bin da.

In das Gelingen deiner Gespräche und in die Langeweile deines Betens,
In die Freude deines Erfolges und in den Schmerz deines Versagens
lege ich meine Zusage:
Ich bin da.

In die Enge deines Alltags und in die Weite deiner Träume,
In die Schwäche deines Verstandes und in die Kräfte deines Herzens
lege ich meine Zusage:
Ich bin da.