Gersthofer Fastentuch 2025

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In der österlichen Bußzeit ist heuer ein bemaltes Tuch vor dem Hochaltar zu sehen. Es setzt sich mit dem hingerichteten Gersthofer Kaplan und Widerstandskämpfer Dr. Heinrich Maier auseinander, dessen 80. Jahrestag der Hinrichtung heuer intensiv gedacht wird.
Erstmals wurde es in unserer Kirche im Jahre 2006 präsentiert.
Damals schrieb der jetzige Pfr. i. R. Norbert Rodt:

Heuer empfangen wir hier in Gersthof das Ostertuch 2006 des national, wie international bekannten Künstlers Prof. Mag.art Ernst Degasperi. Ursprünge dazu gehen zurück auf seine langjährige Auseinandersetzung mit „unserem“ Priestermärtyrer DDr. Heinrich Maier (geboren 16.2.1908, geköpft 22.3.1945).
Den Anlass zum Ostertuch (10m Länge und 3m Breite) hat das Bedenkjahr 2005 ergeben: „in Ekstase“ hat der Künstler dieses Monument in seinem Atelier in Wien IX gestaltet.
Prof. Degasperi bezeugt: „Das Bild bin ich“.
Nur so konnte er – berufen und begabt – „dieses Meisterwerk, in dem er sich selbst übertroffen hat“ (Dr. Hiltigund Schreiber, Diözesankonservatorin) in kleinen Flächen, bunt – konkret und abstrakt – malerisch in Acryltechnik gestalten und zu einem Gesamtwerk meisterhaft fügen.
Das Ostertuch 2006 ist mein Eigentum. Gelegenheit, mich für „30 Jahre als Pfarrer von Gersthof“ zu bedanken.

Über den Künstler des Tuchs, Ernst Degasperi:
* 7. Mai 1927 Meran, † 17. Juli 2011 Wien,
Graphiker.
1947 begann er an der Akademie für angewandte Kunst ein Graphik-Studium bei Paul Kirnig, und beendete dieses 1952 mit dem Diplom.
Ab 1952 arbeitete Degasperi selbstständig als Diplomgraphiker, vor allem im Bereich der Werbegraphik. Ein Aufenthalt in Israel 1963 erweckte in ihm das Bedürfnis, als „Künstler mit religiösem Anliegen“ zwischen den Religionen vermittelnd zu agieren. Er schuf mehr als 30 Zyklen mit annähernd 600 Bildern, die in mehr als 200 Einzelausstellungen gezeigt wurden. Zu seinen wichtigsten Werken zählen: „Apokalypse“ (1963), „Genesis“ (1968), „Sonnengesang des heiligen Franziskus“ (1970), „Friedensnamen Allahs“ (1981), „Ölkrieg“ (1991), „Licht in der Welt des Franz Jägerstätter“ (1991) und „Stalingrad Psalm“ (1992).

Der Künstler schuf Zeichnungen, Radierungen, Lithografien und Gouachen ebenso wie Sgraffiti und Großgemälde. Seine Werke schmücken zahlreiche Sakralbauten in Österreich wie im Ausland. Eines seiner letzten Werke war dem am 30. Mai 1940 im KZ Buchenwald hingerichteten Tiroler Priester und NS-Märtyrer Otto Neururer gewidmet, der 1996 seliggesprochen wurde.